Online Sichtbarkeit und Reichweite sind Begriffe aus dem Marketing, die häufig für die Online-Präsenz und soziale Medien verwendet werden. Obwohl sie eng miteinander verbunden sind, ist es wichtig, den Unterschied zu kennen. Sie sind beste Freunde und beide notwendig, um eine erfolgreiche Online-Präsenz aufzubauen.
Wie sich Sichtbarkeit und Reichweite unterscheiden
Eine Kundin fragte mich letztens, wie sich die beiden Konzepte unterscheiden. Vorausschicken möchte ich, dass sich Online-Strategien für Produkte verschiedener Branchen – und besonders für Dienstleistungen – stark unterscheiden. Logisch, denn für verschiedene Produkte bzw. Leistungen gibt es ganz unterschiedliche „Wege“ zur Kaufentscheidung (Customer Journey) eines Kunden. Es variiert daher, welche Instrumente bzw. Kanäle dafür besser geeignet sind, welche und wie viele Kontaktpunkte geschaffen und wie sie gestaltet werden sollen.
Daraus ergibt sich, welche Kombination aus Pull-Faktoren (Sichtbarkeit: qualitativ) bzw. Push-Methoden (Bewerbung, Reichweite: quantitativ) im jeweiligen Fall Erfolg versprechend ist.
Und gibt es Content-Formate, die mehr auf Sicherheit – andere, die mehr auf Reichweite fokussieren. Das sehen wir uns ua. am Beispiel von Instagram Stories und Instagram Reels an.
Hohe Reichweite sei schwierig zu erreichen und teuer, meinte meine Kundin (nicht zu Unrecht). Es erinnere sie an “Streuverlust” wie er früher auch bei Printanzeigen mitgekauft wurde. Wie sich das vermeiden lässt?
Ich riet zur Strategie “Sichtbarkeit vor Reichweite”, weil das für sie als Beraterin der entscheidende Faktor ist. Warum – das erfährst du hier.
Den Inhalt unseres Gesprächs habe ich für dich zusammengefasst – und ja, es ist mit der Sichtbarkeit und der Reichweite ein bisschen wie bei der Henne 🐔 und dem Ei 😉 – aber ohne Henne kein Ei.
1 – Wie Online Sichtbarkeit und Reichweite zusammen hängen
Es gibt natürlich einen Zusammenhang, jedoch ist für deine Strategie wichtig zu unterscheiden, ob du viel Reichweite brauchst – oder (vorher) besser an deiner Sichtbarkeit arbeitest.
Der Zusammenhang – trotz Unterschieden:
- Eine höhere Sichtbarkeit kann zu einer größeren Reichweite führen, da mehr Menschen auf deine Botschaft oder Inhalte aufmerksam werden, wenn diese gut auffindbar und eindeutig gebrandet sind.
- Eine größere Reichweite kann wiederum die Sichtbarkeit erhöhen, da sie die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass deine Botschaft von anderen geteilt wird.
Vorneweg: INHALTE sind dabei ein großer Teil der Lösung 😊 Nämlich Inhalte zu jenen Themen, die deine ZIELGRUPPE spannend findet, die sie beschäftigen und nach denen sie deshalb auch sucht: Über sie wirst du bzw. deine Blogbeiträge auf deiner Website SICHTBAR und GEFUNDEN.
Falls du mit deiner Online-Strategie das Ziel verfolgst
– dein Geld NICHT für “breit gestreute” Werbung – also viel Reichweite für eine große Masse sondern …
– mit wertvollen INHALTEN qualifizierte Interessenten (Leads) anzuziehen, die wirklich an Ihren Dienstleistungen interessiert sind…
…dann ist dein erstes Ziel eine starke Sichtbarkeit in der richtigen Kundengruppe zu erreichen: Also diese richtigen Interessentinnen anzuziehen und zu überzeugen. Genau: Pull-Effekte und Pull-Inhalte sind exakt das Motto der Content Bakery 😀 und das Ziel, das ich für meine Kund:innen verfolge! 👩🏻🍳 Man spricht hier von einem Pull-Effekt, weil die Inhalte Kund:innen anziehen.
Dabei bildet (fast immer)dein Blog oder Website einen Fixpunkt: Dort erklärst du als Experte, Berater:in deine Dienstleistungen und stellst – auf deiner Über-Mich-Seite – dich vor. Oder du zeigst als Unternehmen Produkte bzw. Angebote auf Landingpages oder im Online Shop.
In jedem Fall bist du auf deiner Online-Präsenz zu deinen Themen und mit deiner Persönlichkeit sichtbar. Damit formst du bereits einen wesentlichen Teil deiner Personen-Marke 🙂
2 – Online Sichtbarkeit (visibility)
Kurz: Sichtbarkeit stellt sicher, dass dein Inhalt „gesehen” wird und gut ankommt; du kannst es dir auch als „Qualität“ deiner Inhalte vorstellen. Dazu zählt neben der Anzahl vor allem der Eindruck, den du hinterlässt – ich nenne es die „Präsenz“, die sich aus Markenauftritt, Themen und deiner Persönlichkeit zusammensetzt.
Damit nämlich zB Sichtbarkeit der eigenen Website gesteigert werden kann
- wirst du
1. dein Ziel mit Themen und Botschaft auf deine Zielgruppe ausrichten UND
2. dein Branding aka Markenauftritt (ja, das ist mehr als ein Logo 😉 einheitlich gestalten UND
3. gezielte Marketingmaßnahmen (Push oder Pull) auswählen, mit denen du deine Zielgruppe erreichen kannst.
4. wenn du die Themen richtig aufbereitest und veröffentlichst (zB SEO-Blogartikel – gerne inkl. Audio oder Video) dann werden dich deine Wunsch-Kundinnen auf Google bei ihrer Suche danach finden.
Nachdem dein Markenauftritt sitzt, kannst du mit Pull-Maßnahmen beginnen, indem du relevante Inhalte (Content) erstellst, die bei der Suche deiner Zielgruppe auftauchen. Dh. zu konzentrierst dich auf spannende Themen, die mit den „richtigen“ Suchbegriffen „glänzen“. Damit holst du deine Kunden während ihres Entscheidungsprozesses (Kundenreise = Customer Journey) ab und begleitest sie nach dem Besuch deiner Online-Präsenz bis zum Kauf.
Die Sichtbarkeit bezieht sich also darauf, wie gut oder wie oft deine Inhalte während dieser “Kundenreise” gesehen oder wahrgenommen werden. Sei es als Produkt, als Website oder Inhalte in sozialen Medien – natürlich immer mit deiner persönlichen Note.
Zusammenfassend: Sichtbarkeit ist das Maß dafür, wie präsent oder auffällig etwas ist. Der Erfolg lässt sich als Impressionen* (Anzeigenaufrufe) oder Klicks auf eine Webseite (Besucherzahlen) messen. Jedoch geht die Sichtbarkeit weit darüber hinaus, weil du einen „guten Eindruck“ hinterlassen möchtest.
Was die meisten übersehen? Sichtbarkeit außerhalb deiner Zielgruppe bringt dir nichts. 😎
Wenn du mehr Sichtbarkeit für deine Themen und deine Website möchtest, wirst du
- deine Themen mit Keywords bestücken, an deiner Botschaft feilen, damit deine Inhalte bei deiner Zielgruppe ins Schwarze treffen und
- gezielte Marketingmaßnahmen auswählen, mit denen du deine Zielgruppe erreichen kannst (Bezahlte Anzeigen, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Email-Marketing, Werbung auf Plattformen, passende Social-Media-Aktivitäten …) und dort platzieren, wo sich deine Zielgruppe aufhält.
Beispiel 1 - Die richtigen Themen & Keywords in deinen Blog-Beiträgen erhöhen die Sichtbarkeit in deiner Zielgruppe. Beispiel 2 - Das Sichtbarkeits-Werkzeug in Instagram sind Stories - auch wenn deren Reichweite begrenzt ist.
Natürlich ist die Reichweite iinnerhalb deiner Community durch die zeitliche Begrenzung bei einer Story geringer als bei einem Posting. Lt. einer Studie liegt bei einer Anzahl von bis zu 500 Followern liegt die Reichweite pro Follower etwas > 50 % bei einem Feed-Beitrag und etwas > 20 % bei einem Story-Post. (Quelle: Fanpagekarma). Wobei Stories oftmals persönlicher und lassen mehr Spielraum für die oben beschriebenen Marken- und Sichtbarkeitsfaktoren von Stories.
3 – Reichweite (reach)
Kurz: Reichweite gibt als Zielgröße im Marketing an, wie viele Einzelpersonen mit einer Maßnahme oder Botschaft erreicht werden können. In den sozialen Medien kann die Reichweite beispielsweise die Anzahl der Follower, Likes, Kommentare und geteilten Inhalte umfassen. Die Crux daran: Sollten Botschaften, Themen (…) nicht zur Zielgruppe passen, dann ist die schöne Reichweite leider „umsonst“.
Eine höhere Reichweite zielt darauf ab, eine größere Anzahl von Menschen zu erreichen, während Sichtbarkeitsmaßnahmen darauf abzielen, sicherzustellen, dass du und deine Marke leicht erkannt und eindeutig zugeordnet werden, wenn jemand deine Inhalte sieht.
Was ist für dich wichtiger: Für deine Wunschkund:innen sichtbar und von ihnen gefunden zu werden? Oder von möglichst vielen (beliebigen) Menschen gesehen zu werden?
Eine hohe Reichweite* geht (zB beim Einsatz von Reels) mit einem großen “Streuverlust” einher, weil deine Botschaft viele Menschen erreicht, die nicht an deiner Leistung oder Produkt gar nicht interessiert sind. Manchmal mag das sinnvoll sein (Stichwort: Lifestyle- und sonstige Konsumprodukte) – allerdings geht es gerade bei Selbstständigen Beraterinnen etc. eindeutig um „Merkbarkeit und Eindruck“ – also um Klasse (Sichtbarkeit) vor Masse (Reichweite).
Beispiel 1 - Instagram Reels sind Reichweite -Booster, die NEUE Nutzer:innen erreichen und werden im Explorer-Feed ausgespielt. Beispiel 2 - Instagram ist nicht Tik-Tok. Darum ist es in den meisten Fällen NICHT sinnvoll, seinen ganzen Feed auf Reels aufzubauen - Reichweite ist nicht alles - das gilt v.a. für Personenmarken, die auf Vertrauen bauen.
*Während die Reichweite die Anzahl an Einzelpersonen darstellt, repräsentieren Impressionen die Anzahl an Sichtkontakten. Mit Impressionen lässt sich also messen, wie oft eine Werbeanzeige der jeweiligen Zielgruppe ausgespielt wurde.
4 – Ideale Kombination von Sichtbarkeit und Reichweite
Eine effektive Kombination von Sichtbarkeit und Reichweite ist entscheidend für den Erfolg von Marketingkampagnen und Online-Präsenzen: Diese Kombination stellt sicher, dass du deine Zielgruppe besser erreichst, ansprichst und zur Interaktion animierst. —-Wie einleitend erwähnt, unterscheiden sich die Strategien hier naturgemäß nach Branchen, Produkten und Dienstleistungen. Was aber immer gilt:
Wenn du den Fokus auf die Reichweite legst und fremde Personen bzw. nicht interessierte Gruppen adressierst, die an deinem Angebot nicht interessiert sind – beeinflusst das deine Interaktionsrate negativ.
Die Folge: Der Algorithmus stuft deine Inhalt als nicht relevant (wertvoll für die Zielgruppe) ein und zeigt deinen Content weniger gut an.
Dh. du verlierst dadurch an Sichtbarkeit – diese Spirale solltest du vermeiden. Deshalb lies bitte 4.
5 – Sichtbarkeit als Schlüssel für Coaches und Expert:innen
Starte damit, deine Marken-Persönlichkeit SICHTBAR zu machen
Warum gerade für Coaches und Berater in der Regel Sichtbarkeit (viel) wichtiger als Reichweite ist? Weil du mit Sichtbarkeit deine Wunsch-Kundinnen anziehen und überzeugen kannst.
Das funktioniert mit diesen mit 5 entscheidenden Punkten:
5 Schlüsselfaktoren, die Sichtbarkeit unerlässlich + unschlagbar machen
- Persönlichkeit ist entscheidend
Als Berater:in, Coach:in oder Expertin bietest du eine höchstpersönliche Dienstleistung an. Natürlich muss dein Angebot für den/die Interessent:in passen – den Ausschlag gibt aber deine Persönlichkeit: Kann sich dein/e Besucher:in vorstellen, mit dir zu arbeiten? Es geht um Sympathie und Vertrauensaufbau (s.u.) - Qualität steht über Quantität
Gerade wenn du 1:1-Beratungsleistungen anbietest, ist dein erfolgversprechende Fokus “Klasse” statt “Masse”.
Falls deine Strategie also ist
– dein Geld NICHT für QUANTITÄT in Form “breit gestreuter” Werbung – also viel Reichweite für eine große Masse, sondern
– mit gezielten Inhalten qualifizierte Interessenten (Leads) anzuziehen, die wirklich an Ihren Dienstleistungen interessiert sind – dann ist SICHTBARKEIT die richtige Wahl. - Vertrauen aufbauen
Coaches und Berater müssen zuerst das Vertrauen ihrer potenziellen Kunden gewinnen. Dafür brauchst du eine starke Online-Präsenz und Sichtbarkeit, damit Interessenten deine persönliche Herangehensweise, Expertise und Hilfestellung erkennen können. zB auf deiner About-Seite - Verbindung herstellen
Gerade Beratungsleistugen basieren auf persönlichen Beziehungen und Verbindungen. Sichtbarkeit ermöglicht es dir, deine Persönlichkeit, Herangehensweise und deine Werte zu zeigen. Genau das ist entscheidend, damit Besucher deiner Website oder Social Media Kanal eine Verbindung zu dir aufbauen – und erkennen können, was genau du anbietest - Wunsch-Klient:innen ansprechen
Coaches und Berater sprechen oft eine spezifische Zielgruppe (Nische) an. Sichtbarkeit für relevante Themen deiner Wunsch-Kund:innen hilft dir dabei, genau diese „richtigen” anzusprechen und anzuziehen. Es macht den Kreis kleiner, aber in diesem Kreis platzierst du dich als die richtige Wahl 😀 als der bzw die Expert:in.
Du punktest wenn du mit gezielten Hilfestellungen, Themen und Lösungen für eine spezifische Zielgruppe – also als Spezialistin für eine bestimmten Teilbereich – arbeitest. Damit holst du deine Wunsch-Klientinnen bei ihren Wünschen und Bedürfnissen ab.
Also besser enger “Kinder-Osteopathin in München mit Spezialgebiet XY” als nur eine Berufsbezeichnung “Osteopathin und Physiotherapeutin”.
Das ist wichtiger und wertvoller als eine große Reichweite in einen breiten Themenbereich mit weniger Relevanz.
5 – Einladung zu How to Blog: Bloggen mit Plan
Du möchtest herausfinden, wie du aus deinen Social Media Snacks langlebige Blogbeiträge machen kannst?
Wegen vielfacher Nachfrage halten wir im Herbst 2023 die beliebte „How-to Blog“ Schnupper-Challenge mit LIVE-Kick-Off ab.
Sie findet ca. vierteljährlich statt und startet mit dem Kick-Off in dem wir Inputs geben und Fragen klären. Hier kannst du dich zum nächsten Termin kostenlos auf die Warteliste setzen lassen!
Die Einladung zum Kick-Off sende ich dir eine Woche vor Challenge-Start zu.
So viel vorneweg: Deine Leser:innen klicken immer dann, wenn ihnen der „Köder“ schmeckt… Deshalb wird es neben Themenfindung fürs Blog und SEO-Prinzipien auch um Headlines, Einleitungstexte und Betreffzeilen gehen. Und um die (vielen) Zusammenhänge mit Social Media natürlich 🙂
Kleiner Einblick >>
Im Text verwendest du gut strukturierte Überschriften – absteigend sortiert als H1 – Hauptüberschrift mit Fokus-Keyword sowie H2 und H3, um den Inhalt deiner Seite zu gliedern. Das strukturiert den Beitrag für das Auge und lenkt damit die Aufmerksamkeit der Leser. Denk daran, auch hier relevante Suchbegriffe (Keywords) geschickt einzuarbeiten.
Wie das geht erfährst du in unserer „How to BLOG“ Challenge 🙂 die wir im Frühling 2024 zum vierten Mal starten werden …